Szene 5: Kriegserklärung der Apachen
Winnetou und Ntscho-tschi erreichen das Apachenlager.
Matto-Schako: Sieh, Vater, Winnetou und Ntscho-tschi kehren zurück. Es scheint, sie bringen keine gute Nachricht.
Intschu-tschuna: Intschu-tschuna, der große Häuptling der Apachen, trägt Freude inseinem Herzen, dass Winnetou und Ntscho-tschi gesund wieder ins Lager reiten. Was habt ihr zu berichten.
Winnetou: Winnetous Herz ist voll von Trauer und Schmerz. Die Bleichgesichter haben Winnetou und Ntscho-tschi die Hände gebunden. Die weißen Männer sind getrieben von der Gier nach Gold. Sie vergaßen Sitte und Anstand, die den Kriegern der Apachen geschenkt werden müssen. Matto-Schako hatte ein gutes Gespür für das wahre Wesen der Bleichgesichter.
Intschu-tschuna: Die Zeiten des Friedens sind gute Zeiten. Aber die Apachen können nicht jedes Verhalten der weißen Männer erdulden. Die Häuptlinge sollten sich ins Tipi zurückziehen zur Beratung. Intschu-tschuna wird den Medizinmann befragen. Der weise, alte Mann der Apachen wird den richtigen Rat für die Zukunft sehen.
Die Häuptlinge ziehen sich kurz zur Beratung mit dem Medizinmann zurück. Dann treten alle vor das Zelt.
Medizinmann: Viele Sonnen und Monde haben beide Stämme in Frieden nebeneinander gelebt. Doch der weiße Mann hat die Ehre der Apachen mit Füßen getreten. Der Rat der roten Weisen weiß, dass ein Krieg keine Lösung ist. Einem Krieg werden viele Folgen. Doch die Ehre der Apachen darf nicht auf solch üble Weise beschmutzt werden. Die Bleichgesichter haben durch ihr Verhalten die Basis für Verhandlungen zerstört, so wie das Feuerross das Land aller Indianer durchteilt und zerstört. Der große, weise Medizinmann sieht keinen Ausweg. Die Krieger der Apachen müssen die Ehre ihres Stammes erhalten.
Matto-Schako: Hört ihr die Worte unseres Medizinmannes. Matto-Schako hatte Recht. Wir müssen das Kriegsbeil gegen diese Bleichgesichter ausgraben.
Intschu-tschuna: Intschu-tschuna, Häuptling der Apachen, erhebt seine Stimme zu seinen Kriegern. Bereitet eure Pferde. Die Apachen erklären den Krieg gegen alle Bleichgesichter. Zieht in den Kampf, bereit zu kämpfen um jeden Skalp. Winnetou und Matto-Schako werden die tapferen Krieger anführen. Intschu-tschuna wird im Lager bleiben, um die Sqauws und Kinder der Krieger zu schützen.
Winnetou: Winnetou beugt sich der Entscheidung des Rates der roten Weisen. Er wird mit seinem Bruder nach Sheridan reiten, um die gerechte Strafe für die Bleichgesichter zu finden.
Ntscho-tschi: Winnetous Schwester wird euch begleiten. Ntscho-tschi reitet ebenfalls nach Sheridan. Schließlich wurde auch sie von den Bleichgesichtern gefangen genommen.
Winnetou: Nein, Ntscho-tschi kann die Krieger nicht begleiten. Winnetou weiß um die Tapferkeit, die Manitou seiner Schwester geschenkt hat. Doch auch hier im Lager der Apachen sind große Krieger nötig. Ntscho-tschi möge bleiben und Intschu-tschuna nach Kräften unterstützen.