Nach unserer Jahreshauptversammlung am Freitag, 20.05.2022, wirkte Johannes dann doch etwas erleichtert.
Knapp 100 Vereinsmitglieder hatten den Weg zum Sportplatz gefunden, um an der zweiten Jahreshauptversammlung unter freiem Himmel teilzunehmen. Dass die Versammlung ganz im Zeichen eines „Abschiedes“ stand, war zu erwarten.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Johannes Kleuskens angekündigt, dass er bei der Versammlung 2022 nicht noch einmal für das Amt des Vereinsvorsitzenden kandidieren würde. Einige Gespräche und viele Umstimmungsversuche blieben erfolglos. Johannes hatte für sich nach wohl reiflicher Überlegung eine Entscheidung getroffen, und dabei blieb es. Diese Willensstärke ist unserem Verein in den vergangenen Jahren einige Male zugutegekommen.
Doch eins nach dem anderen.
Johannes ist durch und durch Twistedener. Natürlich hat er schon früh als aktiver Fussballer (und er war wohl auch früher kein ganz schlechter) am Vereinsleben teilgenommen und hat später als Spielmacher über viele Jahre unsere Erste Mannschaft geprägt. Stürmer der Alten Herren freuen sich noch heute über seine präzisen Zuspiele. Dass Johannes auch im ersten Ferienlager der DJK im Jahre 1976 Teil des vierköpfigen Betreuerteams war, passt ins Bild.
Seine Tätigkeit im Vorstand begann Johannes im Jahr 1990 als Schriftführer. Zu diesem Zeitpunkt war übrigens aus dem Kader der 1. Mannschaft lediglich Marc Brouwers schon auf der Welt. Dies zeigt zumindest die zeitlichen Dimensionen. Da Johannes neben seiner Berufung, der DJK, sein Geld auf der Bank verdient, übernahm er recht schnell im Vorstand das Amt des Kassierers. Bis 2005 war er so für die Vereinsfinanzen verantwortlich, bis man einen Nachfolger für Karl-Heinz Kehren im Amt des Vorsitzenden suchte. Die Wahl fiel schnell auf Johannes und so diente Johannes dem Verein seitdem bis zum vergangenen Freitag als Vorsitzender.
Unter den vielen jungen Teilnehmern der Jahreshauptversammlung fiel während der Veranstaltung einigen auf, dass sie sich eigentlich an gar keinen anderen Vorsitzenden der DJK erinnern können. Zwischenzeitlich war Johannes übrigens außerdem über viele Jahre als Jugendtrainer tätig und hatte zuletzt auch als Trainer der 2. Mannschaft am Seitenrand gestanden. Nicht wenige der heute in den Seniorenmannschaften aktiven Spielern hat Johannes als Jugendtrainer trainiert.
Nun was sind eigentlich die Aufgaben eines Vorsitzenden oder einer Vorsitzenden der DJK? Zunächst einmal bedeutet das Amt Verantwortung. Für das was im Verein passiert, für die Finanzen des Vereins und für viele weitere Dinge, die ein Vorsitzender gar nicht so recht beeinflussen kann. Natürlich ist ein Vorsitzender nicht allein. Johannes konnte in seiner Amtszeit immer auf ein engagiertes Vorstandsteam zurückgreifen. Vereinsarbeit ist vor allem Teamarbeit. Und doch – und so dürfte es auch Johannes empfunden haben – trägt der Vorsitzende am Ende des Tages einen gewichtigen Teil der Verantwortung. Ganz praktisch ist es natürlich die Aufgabe des Vorsitzenden, gemeinsam mit dem Vorstand die Geschicke des Vereins zu leiten. Das bedeutet, dass man innerhalb des Vereins Ansprechpartner für Mitglieder und Ehrenamtliche ist. Man kümmert sich darum, dass in allen Abteilungen zur Zufriedenheit Sport getrieben werden kann. Man organisiert Materialien, kümmert sich um die Mitglieder, schaut aufs Geld, ist Ansprechpartner nach Außen für die Stadt, Politik oder Verbände, kümmert sich um Förderungen, sucht Trainer und Übungsleiter, und vieles vieles mehr. Viele Dinge, die so ein Vorsitzender macht, bekommen die meisten gar nicht mit. Für Johannes gehörte es aber auch dazu, jeden Morgen am Sportplatz noch vor der Arbeit nach dem rechten zu sehen. Für ihn gehörte es genauso dazu, viele Samstage mit dem Laubbläser Blätter vom Kunstrasenplatz zu entfernen. Dass diese Aufgaben und dieser unermüdliche Einsatz nicht ganz typischerweise in einem Jobprofil eines Vereinsvorsitzenden stehen, dürfte wohl klar sein. Und doch war es für Johannes selbstverständlich, diese viele Zeit für die DJK zu investieren. Dies aus Leidenschaft für die DJK und der tiefen Überzeugung heraus, dass es wichtig für die Gemeinschaft ist, sich in unserem Verein für ein gutes und gesundes Miteinander zu engagieren.
Dabei reichte es Johannes allerdings nicht den „status quo“ zu bewahren.
So war er es, der mit als Erster die Idee eines Kunstrasenplatzes in den Verein trug. Während die Idee von manchen zu Beginn auch wegen der enormen Kosten möglicherweise belächelt worden ist, hielt Johannes unermüdlich daran fest. Im Sommer 2015 folgte dann der Zuschuss durch die Stadt Kevelaer. Gleichzeitig wurde die weitere Finanzierung des Platzes durch viele Spenden und Eigenmittel des Vereins organisiert. Dass im Mai 2017 der Platz in Betrieb gehen konnte, war dann vor allem zahlreichen fleißigen Helfern aus dem Verein zu bedanken. Johannes war auch hierbei immer an vorderster Front unterwegs und hat mit angepackt. Gleiches gilt auch für unsere neue Tribüne im Sportpark. Auch hier war Johannes eine treibende Kraft sowohl in der Planung als auch in der Umsetzung. Dass heute so mancher Gastverein nicht schlecht staunt, wenn er die Platzanlage des kleines Dorfvereins besucht, ist daher auch sein Verdienst. Bei alledem war es Johannes aber auch immer wichtig, dass die DJK Twisteden bei weitem nicht nur aus der Fußball Abteilung besteht. So hatte er für sämtliche Abteilungen des Vereins immer ein offenes Ohr.In seiner Abschiedsrede brachte Johannes zum Ausdruck, dass ihm die Arbeit und der Einsatz für den Verein vor allem Spaß gemacht hat. Anders geht es wohl auch nicht. Gleichzeitig sprach er jedoch auch von einer gewissen Erleichterung, die damit verbunden ist, dass man nun nicht mehr in der Verantwortung steht. Das ist gut nachvollziehbar. Denn jeder weiß: Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Und so gibt es unter rund 1000 Mitgliedern immer sehr viele Meinungen über die richtige Vorgehensweise. Gleichzeitig gibt es natürlich auch Kritik, über das was getan wird. Hiermit umzugehen, Kompromisse herbeizuführen und am Ende des Tages für ein respektvolles Miteinander im Verein zu sorgen, das ist keine leichte Aufgabe. Auch in seiner Abschiedsrede brachte Johannes noch einmal zum Ausdruck, dass ihm immer an einem offenen und respektvollen Umgang in der Sache gelegen war.
Nach alledem kann man Dir, lieber Johannes, nur Danke sagen, für Deinen unermüdlichen Einsatz für die DJK, für vielen investierten Stunden für die DJK, für viele Ideen und den Willen diese auch umzusetzen.
Deine Frau Mecky hat Dich in den vergangenen Jahrzehnten viele hunderte Male mit den Worten „Ich bin mal kurz zum Sportplatz“ aufbrechen sehen. Wir hoffen sehr, dass Mecky diesen Satz noch sehr häufig (wenn auch vielleicht nicht jeden Tag) hören darf! Am Freitag, 20.05.2022, war zurecht von „großen Fußstapfen“ die Rede, die Du Deinem Nachfolger Steffen Kaenders hinterlassen hat.
Das ist sehr richtig, und so gebührt es Steffen schon vor Beginn seiner Tätigkeit Respekt, dass er sich dieser Aufgabe annimmt. Wir sind uns sicher, dass Steffen den Verein auf seine ganz eigene Weise prägen und weiterbringen wird. Die Unterstützung des Vorstandes und des Vereins bei dieser Aufgabe ist ihm jedenfalls sicher.
Johannes schloss seine kleine Abschiedsrede mit einer eindringlichen Bitte an die Jüngeren im Verein ab:
Engagiert euch! Bringt euch in den Abteilungen ein. Nur so kann die DJK auch in der Zukunft für viele Heimat und Freude sein.
Dir lieber Johannes wünscht der Verein für die Zukunft vor allen Dingen viel Gesundheit und ein wenig Ruhe zur Erholung!
Bis bald am Sportplatz!
Der Vorstand