Fanfare
Szene 1 (Einführung)
Erzähler:Wir befinden uns im Jahre 1867. Es herrscht Frieden zwischen den Weißen und den Utah-Kriegern am Colorado-River. Die Indianer sind zum großen Teil auf Büffeljagd, um Vorräte für den bevorstehenden Winter zu beschaffen. Auch die Apachen mit ihrem Häuptling Winnetou und seinem Blutsbruder Old Shatterhand befinden sich auf der Jagd. Im Dorf Sheridan herrscht Ruhe und Beschaulichkeit. Sheriff Barker ist mehr damit beschäftigt, auf die Whisky-Vorräte von Wirtin Betsy aufzupassen, als irgendwelche schrägen Vögel zu verhaften. Sam Hawkins und seine Freunde Will Parker und Dick Stone freuen sich über das Wiedersehen mit ihrem alten Kumpel Petterson, der mit seiner Tochter Mary in Sheridan auf die Postkutsche mit seinem Geschäftspartner Robert Engel wartet. Für Verwunderung sorgt immer wieder der exotische Lord Castlepool, der verzweifelt seltene Schmetterlinge im Wilden Westen sucht.Alles scheint friedlich. Bis die verruchte Santer-Bande auftaucht. Sie treibt mal wieder ihr Unwesen und plant einen Überfall nach dem anderen.
Szene 2 (Überfall auf die Postkutsche)
Spannende Musik – die Postkutsche rast über die Bühne – Banditen kommen wild schießend und schreiend aus allen Ecken
Kutscher:Wir werden überfallen. Lauft, lauft um euer Leben.
Der Kutscher springt vom Kutschbock und will fliehen. Er wird rücklings von Santer erschossen. Engel steht auf, in seiner Hand eine Reisetasche.
Engel: Wer seid ihr und was wollt ihr von mir ?
Santer:Shut up! Das geht dich gar nichts an. Her mit der Tasche. (Engel gibt Santer die Tasche) Danke sehr. Dich brauchen wir hier nicht mehr.
Santer richtet seine Waffe auf ihn und drückt ab. Engel sackt zusammen. Die Postkutsche fährt von der Bühne.
Bandit 1:Santer, hätten wir die Pferde nicht gebrauchen können ?
Santer:Pferde besorgen wir uns woanders. Wir werden die Utahs überfallen, da gibt's mehr Pferde zu holen. Los Männer, mir nach.
Die Santer-Bande verlässt die Bühne.
Szene 3 (Sheridan)
In Sheridan herrscht Alltag. Betsy fegt vor ihrem Saloon. Sheriff Barker poltert im Saloon und stürzt volltrunken raus. Draußen sitzt Petterson am Tisch. Sam Hawkens, Will Parker und Dick Stone kommen dazu, man begrüßt sich per Handschlag.
Sam Hawkens:Oh dear, das ist doch Petterson, wenn ich mich nicht irre, hihihi, alter Junge
wie geht's.
Petterson: Sam Hawkens, wie geht's dir altes Haus, lange nicht gesehen.
Sam Hawkens:Danke der Nachfrage. Sehr gut, wenn ich mich nicht irre, hähä. Darf ich dir meine Freunde vorstellen. Will Parker, der Haudegen und die Schlafmütze Dick Stone. (Sam rüttelt an Dick, der im Stehen eingeschlafen ist) He Dick, aufwachen. Begrüßt mal meinen Freund Mr. Petterson.
Dick und Will:Moin, moin, Mr. Petterson.
Petterson:Hallo ihr beiden.
Sam Hawkens:Betsy, bring uns ne Runde Whisky – und vergiss den Sheriff nicht, sonst nimmt der mich noch fest. (Zu Petterson) Was treibt dich denn in dieses Gott verdammte Nest Sheridan ?
Petterson:Tja Sam, ich warte auf meinen Bekannten Robert Engel. Ein alter Freund von uns hat uns eine Schatzkarte vermacht – und zwar jedem eine Hälfte der Karte. Es handelt sich wohl dabei um den legendären Schatz im Silbersee. (Die anderen raunen) Und nun wollen Robert und ich uns in Sheridan treffen, um von hier aus zum Silbersee zu reiten. Mit der nächsten Postkutsche müsste er ankommen.
Lord Castlepool, wie immer mit Käscher bewaffnet, kommt von der Schmetterlingsjagd zurück. Die Männer schauen zu ihm herüber und lachen laut auf über die lustige Gestalt.
Sam Hawkens:Was ist das denn für ein Hobby-Indianer? Und was hat dieses Greenhorn für ein komisches Kriegsbeil ausgegraben?
Castlepool:Meine Herren, ich darf doch um etwas mehr Respekt bitten. Ich bin Lord James Eckness Waterbird of Castlepool. Und ich suche den Chrysophamus
Amphidamas.
Alle:Den was ???
Castlepool:Der Chrysophamus Amphidamas, auch Blauschillernder Feuerfalter genannt, ist ein seltener Schmetterling, ein wunderschönes Exemplar. Haben sie ihn vielleicht.... (Mary kommt vom Einkauf und fällt ihm ins Wort)
Mary:Hallo Vater, hallo Betsy, welch lustige Gesellschaft. Du Betsy, ich war gerade einkaufen, um heute Abend was Besonderes zu kochen. Hast du vielleicht noch ein paar Eier für mich übrig.
Betsy:Ach Mary, ein paar? Ich habe einen ganzen Hühnerstall voll. Kein Problem. (In diesem Moment fährt die Postkutsche in Sheridan ein. Robert Engel hängt fast leblos aus der Kutsche.) Seht, die Postkutsche kommt. Oh Gott, was ist passiert.
Petterson (springt auf): Robert, Robert, sag was, was ist passiert.
Erzähler:Robert Engel ist tot. Schnell wird allen klar, dass dies nur ein Werk der hinterhältigen Santer-Bande sein kann. Betroffenheit und Trauer, aber auch Wut und Hass gegen die Täter macht sich breit.
Szene 4 (Wiedersehen zwischen Winnetou und Old Shatterhand)
Erzähler:Währenddessen treffen sich in der Prärie zwei alte Bekannte wieder. Sehen Sie selbst.
Winnetou und Old Shatterhand reiten aufeinander zu und begrüßen sich mit ihrem gemeinsamen Gruß.
Shatterhand:Winnetou, mein roter Bruder, wie viele Sonnenuntergänge ist es schon wieder her? Schön dich zu sehen.
Winnetou:Old Shatterhand, mein Bruder, es waren zwei Monde, die uns trennten. Wie geht es dir?
Shatterhand:Bestens. Ich habe mich in den letzten Wochen wieder meiner Arbeit an den Landkarten gewidmet. Die Vermessungen gehen gut voran. Zwischenzeitlich habe ich in Sheridan Betsy besucht und dabei den alten Cowboy Sam Hawkens mit seinen Freunden getroffen. Aber zuletzt habe ich mich sehr
nach unserem Treffen gesehnt und konnte diesen Tag kaum erwarten meinen Weggefährten Winnetou endlich wiederzusehen. Was hast du denn so erlebt.
Winnetou:Nachdem wir das Kriegsbeil begraben haben und nun wieder Frieden zwischen den Stämmen herrscht, haben wir uns auf die Büffeljagd vorbereitet. Unsere Frauen haben Felle geflickt und unsere Zelte winterfest gemacht. Die Apachen-Krieger haben bereits die ersten Büffel erlegt. Aber lass uns ein wenig weiter in diese Richtung reiten. Ich habe dort Kampfspuren gesehen, für diese Zeit des Friedens sehr ungewöhnlich.
Nach einigen Metern steigen beide von ihren Pferden. Winnetou deutet auf eine Stelle am Boden.
Winnetou: Schau, eindeutige Spuren einer Kampfhandlung. Und hier hat eine Kutsche gestanden.
Shatterhand:Ja, eine Kutsche mit vier Pferden. Ansonsten sehe ich keine Pferdespuren, also waren die Täter zu Fuß, mindestens fünf Männer. Ich habe gehört, dass die Santer-Bande wieder mal ihr Unwesen treibt.
Winnetou: Das stimmt. Mein Bruder reitet nach Sheridan, um zu sehen, ob die Postkutsche angekommen ist. Winnetou wird die Verfolgung der Banditen aufnehmen.
Die beiden trennen sich und reiten los.
Szene 5 (Die Utahs brechen zur Büffeljagd auf)
Im Utah-Lager herrscht reges Treiben. Die Krieger bereiten sich zur gossen Büffeljagd vor.
Ovuts-Avath:Der große Häuptling der Utahs, Ovuths-Avath, sendet seine Krieger aus, um den wilden Büffel zu erlegen. Manitu möge den Utah-Kriegern beistehen und dem Stamm eine große Beute bescheren. (zum Häuptling Matto-Schako) Matto-Schako, du sollst die Krieger bei der Büffeljagd anführen.
Matto-Schako: Matto-Schako dankt Ovuths-Avath für sein Vertrauen. Er wird den Häuptling der Utahs nicht enttäuschen. (Matto-Schako wendet sich an seinen Sohn) Und du, para-angare, mein Sohn, wirst auf die Familie aufpassen.
Para-angare: Aber Papa, ihr braucht doch gute Krieger, ich gehe mit auf die Jagd. So ein Büffelchen ist doch gar kein Problem für mich.
Matto-Schako (legt seine Hand auf Para-angares Schulter): Nein mein Sohn, du kannst nicht mitreiten. Der Stamm der Utahs benötigt hier einen tapferen Mann, der die Frauen und anderen Kinder beschützt, während die Krieger fort sind. Du musst hier bleiben.
Para-Angare:Na gut, wenn du meinst.
Die Utah-Krieger brechen mit Kampfgeschrei zur Jagd auf. Ovuths-Avath, Para-angare und einige Utahs bleiben im Indianerdorf zurück.
Szene 6 (Old Shatterhand erreicht Sheridan)
Sam Hawkens:Seht Leute, da kommt Old Shatterhand, wenn ich mich nicht irre. (Hawkens und Shatterhand reichen sich die Hand) Was führt dich denn so schnell zurück nach Sheridan.
Shatterhand:Winnetou und ich haben Kampfspuren gesehen. Die Postkutsche muss überfallen worden sein.
Sam Hawkens:Das ist richtig. Man hat sie vollständig leergeräumt. Und leider hat man auch Robert Engel, den Partner meines Freundes Petterson, erschossen.
Petterson:Er war mein bester Kumpel, wissen Sie. Aber was noch hinzu kommt . Wir beide teilten ein Geheimnis. Kennt ihr den Schatz im Silbersee? Jeder von uns hatte genau eine Hälfte der Schatzkarte. Die Banditen haben nun den Teil, den Robert Engel bei sich trug.
Shatterhand: Aber mit diesem Teil können sie allein nichts anfangen. Ich denke wir werden bald Besuch bekommen. Die Santer-Bande, die hinter diesem feigen Überfall steckt, wird sicher bald hier auftauchen. Wir sollten einige Vorbereitungen treffen.
Betsy:Oh nein, die werden mir sicher wieder den Saloon zerlegen, wo ich den doch gerade neu eingerichtet hab.
Mary:Vater, du hast den zweiten Teil der Karte, sie werden es auf dich abgesehen haben. Ich habe Angst um dich. Können wir nicht fliehen.
Petterson:Nein, Mary, wir werden hier bleiben. Wir sind genügend Leute und wir haben Old Shatterhand auf unserer Seite. Hier sind wir sicher.
Castlepool (ganz aufgeregt) Gott, oh Gott, sie werden meine seltenen Schmetterlinge durcheinanderbringen. Ich muss meine Sammlung retten. Meine Lordschaft wird sich zurückziehen.
Shatterhand:Betsy, hast du noch Schießpulver auf Lager? Ich denke wir werden dieser Bande einen feurigen Empfang bereiten.
Betsy:Na klar, ich bin schon unterwegs, das wird ja ein heißer Nachmittag.
Sam Hawkens:Los Dick, los Will, wir sollten alle Schießeisen zusammensuchen, wenn ich
mich nicht irre, hihihi.
Petterson:Mary, hier, nimm du die Karte. Bei dir ist sie sicherer aufgehoben als bei mir. Du darfst sie auf keinen Fall hergeben, sonst fällt der Schatz in die Hände dieser Schurken, die auch Robert Engel auf dem Gewissen haben.
Alle sind eifrig beschäftigt, sich auf das Eintreffern der Santer-Bande vorzubereiten.
Szene 7 (Die Santer-Bande überfällt das Utah-Lager)
Die Santer-Bande stürmt das Utah-Lager mit Geschrei und Schießerei. Para-Angare stellt sich mutig in den Weg.
Para-angare:Halt, weiße Brut. Ihr werdet die Utahs nicht berauben. (Doch Santer erschießt den Sohn Matto-Schakos. Para-angare sackt zusammen)
Santer:Los Männer, schnappt euch die Pferde. (Die Banditen schnappen sich Pferde und reiten davon. Aus dem Hintergrund kehren die Utah-Krieger von der Büffeljagd zurück. Matto-Schako stürmt zu seinem Sohn.).
Matto-schako:Para-angare. (Er schüttelt den leblosen Körper und wendet sich zu seinen Kriegern.) Seht, Krieger der Utahs, ein dunkler Schatten legt sich auf die Seele Matto-Schakos. Para-angare, mein tapferer Sohn, wurde Opfer dieser feigen Bleichgesichter. Seit Jahr und Tag bringen die Weißen Unheil über den roten Mann. Sie haben sein Land besetzt, sie gaben uns Feuerwasser, dass die Sinne der Rothäute verschleiert, sie nehmen uns die Büffel, indem sie das Feuerross durch unser Land treiben. Der weiße Mann ist zu feige, um sich den Utahs im Kampf zu stellen. Nun hat er in übler Weise Trauer und Tod über den Stamm der Utahs gebracht. Lasst uns das Kriegsbeil ausgraben und alle weißen Männer und Frauen töten.
Ovuths-Avath:Matto-Schako ist getrieben von der Trauer um Para-angare und vom Hass gegen den weißen Mann. Er reagiert etwas vorschnell und unbedacht. Wenn Ovuths-Avath sich nicht täuscht, liegt es gut zwei Jahre zurück, dass wir uns zuletzt im Zelt beraten haben. Wir sollten uns daher zur Beratung zurückziehen.
Ovuths-Avath, Matto-Schako und einige Utahs gehen ins Zelt und kommen nach einiger Zeit wieder heraus.
Ovuths-Avath:Die Häuptlinge der Utahs haben beraten. Es ist nicht angemessen, das Kriegsbeil auszugraben. Das Kriegsbeil reicht bei weitem nicht aus, um das Grauen des weißen Mannes zu rächen. Die Utahs sind sich einig und werden alle weißen töten, deren Wege die der Utahs kreuzen. Daher werden wir das Schrecklichste aller Kriegszeichen hervorholen. Lasst uns den Klappstuhl
ausgraben. (Die Utahs jubeln und heulen laut. Sie legen Kriegsbemalung an und wollen losreiten. Da trifft Winnetou ein.)
Winnetou:Winnetou spürt Hass im Stamme der Utahs.
Matto-Schako:Feige Bleichgesichter haben einige Utahs getötet, darunter auch Para-angare, den Sohn Matto-Schakos. Die Utahs werden die Opfer rächen und haben den Klappstuhl gegen alle Bleichgesichter ausgegraben.
Winnetou (stellt sich Matto-Schako in den Weg): Matto-Schako hat Recht, wenn er sagt, es waren feige Bleichgesichter. Aber er ist getrieben vom Hass und übersieht, dass die Spuren hier eindeutig die der Santer-Bande sind. Die Utahs mögen ihren Zorn auf die Täter beschränken und nicht alle weißen Männer töten.
Matto-Schako:Schweig ! (Er schlägt Winnetou zu Boden und gibt das Zeichen zum Aufbruch. Die Utahs reiten mit wildem Geheul los.)
PAUSE
Szene 8 (Angriff auf Sheridan)
Erzähler:Die Santer-Bande befindet sich nun auf dem Weg nach Sheridan, verfolgt von den kriegsbereiten Utahs. Santer, der Anführer der Bande ist sich im Klaren, dass es nicht leicht sein wird, an den zweiten Teil der Schatzkarte zu gelangen. Doch er hat bereits einen heimtückischen Plan geschmiedet. Einer seiner Banditen soll eine Geisel nehmen, mit der man dann den Rest der Schatzkarte erpressen kann. Old Shatterhand wartet mit seinen Gefährten in Sheridan bereits auf die Bande. Winnetou hat sich auf die Verfolgung der Utahs gemacht, um sie zur Vernunft zu bringen und ihren Rachefeldzug gegen alle Bleichgesichter zu stoppen. Wie's weitergeht – sehen sie selbst.
Die Santer-Bande reitet in Sheridan ein. Die Männer warten vor dem Saloon. Im Saloon halten sich Betsy und Mary auf. Es kommt nicht zur Schießerei.
Santer:Wer in dieser Runde ist Mr. Petterson?
Ein Bandit entfernt sich unbemerkt von der Gruppe.
Petterson:Das bin ich. Was wollt ihr von mir?
Santer:Hast Du schon mal was vom Schatz im Silbersee gehört?
Petterson:Nein, den kenne ich nicht. Was soll das für ein Schatz sein?
Santer (zieht seinen teil der Karte): Stell dich nicht so dämlich an. Du weißt genau, was das hier ist. Und ich bin mir sicher, du kannst mir auch sagen, wo ich den anderen Teil der Karte finde.
Petterson:Ich weiß wirklich nicht, wovon ihr redet.
Der Bandit hat Mary im Saloon überwältigt und tritt mit ihr vor die Tür. Shatterhand, Hawkens und Co. Wollen ihre Waffen zücken, werden aber von den Banditen in Schach gehalten.
Santer:Vielleicht hilft das hier deinem Gedächtnis etwas auf die Sprünge.
Petterson:Oh Gott, Mary. Die Schurke, lass meine Tochter aus dem Spiel.
Santer (zu seinen Banditen): Hängt sie an den Galgen dort. Wenn er uns nicht helfen will, muss sie sterben.
Mary wird an einen Galgen gehangen. Aus dem Hintergrund kommt Lord Castlepool, wild mit Käscher und Pistole fuchtelnd auf die Bühne. Er kämpft mit einem Adler, der die Schmetterlinge bedroht.
Castlepool: Du verflixter Adler, verzieh dich, du vergraulst meine schönen Schmetterlinge. Los, hau endlich ab, oder ich knall dich ab. (Kurze Pause) O.K., du hast es so gewollt.
Castlepool gibt einen Schuss ab. Doch er trifft den Adler nicht, stattdessen durchtrennt er mit seinem Schuss den Strick des Galgen und Mary ist wieder frei. Es entsteht eine wilde Keilerei zwischen den Banditen und den anderen. Nach einiger Zeit zieht Santer seine Waffe und schießt in die Luft. Die Meute hält inne.
Shatterhand:Komm her Santer, du feiger Hund. Traust du dich in Duell Mann gegen Mann oder kneifst du.
Santer geht auf Shatterhand zu. Sie beginnen zu kämpfen. Nach einiger Zeit greift Santer eine Flasche und zieht dem sich aufrappelnden Shatterhand damit eins über. An dieser Stelle wird der Kampf abrupt von Indianergeheul unterbrochen. Die Utahs greifen Sheridan an.
Santer:Los Männer, wir verziehen uns, das riecht nach Ärger. Aber nehmt dieses Mädchen mit, die brauchen wir noch.
Die Santer-Bande tritt die Flucht mitsamt Mary als Geisel an. Die Utahs eröffnen das Feuer auf Sheridan. Eine wilde Schiesserei entbrennt. Doch die Bewohner Sheridans haben keine Chance. Die Indianer nehmen Petterson, Sam Hawkens, Will Parker, Dick Stone und Old Shatterhand als Geiseln. Castlepool bleibt zurück, Sheriff Barker kommt aus dem Saloon getorkelt. Kurze Zeit später erreicht Winnetou Sheridan.
Winnetou:Wer seid ihr und wo finde ich Old Shatterhand?
Castlepool:Gestatten, mein Name ist Lord James Eckness Waterbird of Castlepool. Aber um Sir Shatterhand zu treffen sind sie leider zu spät.
Sheriff Barker (lallt): Viel zu spät, wenn Sam Hawkens sich nicht irrt, hihihi.Winnetou:Bei Manitu, was hat sich hier ereignet?
Castlepool:Also das war so. Als ich als kleines Kind zum ersten Mal einen Schmetterling...
Barker (fällt ihm ins Wort): Die Utahs haben uns überfallen und Shatterhand, Hawkens und Co. als Geiseln genommen. Sie sagten irgendwas von Marterpfahl. Außerdem war noch die Santer-Bande hier und hat Mary, mein Herzblatt, ntführt.
Winnetou:Dann lasst uns die Verfolgung der Utahs aufnehmen. Um die dreckigen Bleichgesichter kümmern wir uns später.
Die drei reiten los.
Szene 9 ( Die Santer-Bande auf dem Weg zum Silbersee)
Die Santer-Bande macht Rast.
Bandit (zu Mary): Hi, Süsse, könnte mir gut vorstellen, dich näher kennenzulernen. (Er begrapscht sie).
Mary (scheuert ihm eine): Du bist widerlich, dich würd ich mit der Kneifzange nicht anpacken. (Doch dabei fällt der Teil der Schatzkarte aus ihrem Dekolleté).
Bandit:Was haben wir denn da? (Er nimmt die Karte auf) Hee, Santer, schau dir das mal an.
Santer (kommt herüber): Wo hast du das her?
Bandit:Das hat mir das kleine Luder gegeben. Sieht aus wie 'ne Landkarte.
Santer:Du bist doch zu blöd zum K... . Das ist der zweite Teil der Schatzkarte. (Laut
zur Bande) Männer, wir sind am Ziel, los, sattelt die Pferde. Wir reiten zum
Silbersee.
Szene 10 (Im Lager der Utahs)
Die Utahs haben ihre Geiseln an den Marterpfahl gebunden. Krieger tanzen um ein Lagerfeuer. Im Hintergrund steht der Medizinmann und bereitet eine Zeremonie vor. Währenddessen erreichen Winnetou, Barker und Castlepool das Lager der Utahs.
Winnetou:Mr. Castlepool, Winnetou wird den Medizinmann überwältigen. Castlepool wird sich seine Haut überstreifen und die Geiseln befreien, das ist unsere einzige Chance. Aber die Geiseln sollen sich erst auf Winnetous Zeichen vom Marterpfahl entfernen. Barker soll uns Deckung geben.
Winnetou schlägt den Medizinmann nieder und streift Castlepool das Kostüm über und reicht ihm ein Messer. Castlepool bewegt sich im Kriegstanz zu den Marterpfählen und scheint die Opfer auf den bevorstehenden Tod vorzubereiten. Dabei schneidet er ihre Fesseln auf.
Ovuths-Avath:Seht, Krieger der Utahs, dort stehen die Bleichgesichter, die wir Manitu nun Opfern werden, um den Tod Para-angares zu rächen. Medizinmann, führe nun das Ritual durch bevor wir die Bleichgesichter in die ewigen Jagdgründe schicken.
Castlepool will sich wieder zurückziehen. Er hält inne.
Ovuths-Avath:Medizinmann, das Ritual.
Castlepool dreht sich wieder um und tanzt nun mit gesenkten Haupt und wildem Geheul um die Marterpfähle. Ovuths-Avath reißt ihm die Maske vom Kopf.
Ovuths-Avath:Ein Bleichgesicht unter uns. Du Sohn eines reudigen Kojoten.
Castlepool:Surprise, surprise. Ich bin die Urlaubsvertretung., du Schwipp-Schwager eines schnauzbärtigen Bibers. Ha ha. Der saß.
Ovuths-Avath:Du wirst genauso einen elenden Tod sterben wie die Bleichgesichter dort am Marterpfahl.
In diesem Moment lösen sich die Geiseln vom Marterpfahl und stellen sich den Utahs zum Kampf. Es kommt zu einer wilden Keilerei. Bis plötzlich Winnetou einen Schuss abgibt und hervortritt.
Winnetou:Ovuths-Avath ist blind vor Rache. Er bindet Unschuldige an den Marterpfahl und will sie töten. Ist das die Art der roten Krieger. Winnetou kann diese feige Art nicht gut heißen und fordert eine faire Verhandlung von Ovuths-Avath.
Ovuths-Avath:Winnetou mischt sich in eine Sache der Utahs ein. Wir haben den Klappstuhl ausgegraben und geschworen alle Bleichgesichter zu töten, denn die Bleichgesichter haben Matto-Schakos Sohn, Para-angare auf dem Gewissen.
Winnetou:Die Utahs machen alle Bleichgesichter für das Werk einer hinterhältigen Bande verantwortlich.Ovuths-Avath:Winnetou soll schweigen. Die Utahs werden sich noch einmal beraten. Der Rat der weisen Roten möge sich im Beratungszelt treffen.
Nach kurzer Verhandlung treten die Utahs wieder hervor.
Matto-Schako:Die Utahs haben Rat gehalten und sind zu dem Schluss gekommen, dass der große Manitu entscheiden soll. Das Gottesurteil wird in Form eines Kampfes zwischen Ovuths-Avath, Häuptling der Utahs, und Winnetou, Häuptling der pachen, gesprochen. Der Sieger entscheidet über das Schicksal dieser Bleichgesichter.
Es kommt zu einem spannenden Kampf zwischen den beiden Häuptlingen, in dem Winnetou letztendlich gewinnt, seinen Gegner aber nicht tötet.
Winnetou:Winnetou wird Ovuths-Avath nicht töten. Wer auch am Ende überlebt, wird doch verlieren. Es geht nicht einfach darum, den anderen zu vernichten oder selbst vernichtet zu werden. Das ist falsch. Als sich einst das Blut Winnetous und Old Shatterhands vermischte, da wusste Winnetou, dass alle Menschen as gleiche Blut in sich tragen, ob ihre Hautfarbe nun rot, weiß, schwarz oder
gelb ist. Uns allen hat Manitu, den die Weißen Gott nennen, das Leben gegeben. Und darum ist das Leben heilig. Es ist eine Flamme, die brennt, bis Manitu sie eines Tages erlöschen lässt. Doch nur er allein hat die Macht dazu. Kein Mensch darf einem anderen das Leben nehmen.
Shatterhand:Winnetou, mein Bruder hat Recht, aber wir dürfen keine Zeit verlieren. Santer und seine Bande haben den ersten Teil der Schatzkarte und die Tochter von Mr. Petterson, Mary, in ihrer Gewalt. Sie sind auf dem Weg zum Silbersee. Wir müssen Sie erreichen, bevor sie den Eingang zur Höhle finden.
Matto-Schako:Die Utahs werden euch begleiten und diese Schurken zur Strecke bringen.
Winnetou:Lasst uns aufbrechen.
Szene 11 (Am Silbersee)
Die Santer-Bande sattelt gerade ab.
Santer:Los, Männer wir wollen keine Zeit verlieren. Bindet das Mädchen dort vorne an. Vier von euch kommen mit mir. Die anderen warten hier auf uns.
Santer macht sich mit seinen vier Gefährten auf den Weg zur Höhle, wo sich der Schatz befindet. Als sie am Höhleneingang ankommen gibt er Zeichen zum Anhalten.
Santer:So, Leute, euch brauche ich hier nicht mehr, war echt schön mit euch.
Santer erschießt die vier Banditen und betritt die Höhle. Währenddessen erreichen Winnetou, Old Shatterhand und die anderen den Silbersee. Schon von weitem sehen sie das Lager der Banditen.
Winnetou:Seht, dort drüben haben die Banditen ihr Lager aufgeschlagen. Winnetou, Old Shatterhand, Matto-Schako und Sam Hawkens werden direkt zur Schatzhöhle reiten, um diesen Santer aufzuhalten. Die Krieger der Utahs werden mit den Übrigen die Banditen im Lager überwältigen und Mary befreien.
Die Gruppe teilt sich. Die roten Krieger greifen die wartenden Banditen an und befreien Mary.
Petterson:Mary, mein Kind, ich bin so froh, dass du lebst. (Er umarmt seine Tochter) Wie geht's die?
Mary:Vater, alles in Ordnung. Aber dieser Santer hat den zweiten Teil der Karte und ist auf dem Weg in die Höhle.
Petterson:Mach die keine Sorgen, Old Shatterhand und Winnetou sind mit Mr. Hawkens und einem tapferen Utah bereits auf seiner Verfolgung.
Währenddessen haben die anderen vier den Eingang der Höhle erreicht.
Sam Hawkens:Seht, dieser Mistkerl hat die anderen Banditen eiskalt abgeknallt um sich allein den Schatz zu sichern.
Matto-Schako:Los, ihm nach, Matto-Schako will den Mord an seinem Sohn rächen.
Winnetou:Halt, Matto-Schako möge warten. Wir werden unsere Finger nicht mit dem Blut dieses Schurken beschmutzen. Er soll seiner eigenen Habgier zum Opfer fallen.
Shatterhand: Mein Bruder spricht in Rätseln.
Winnetou:Nur dieser Felsblock dort vorne trennt die Höhle von den Fluten des Silbersees. Wenn wir diese Sperre sprengen, wird die gesamte Höhle überflutet und der einzige Ausgang versperrt. Santer wird am Ziel seiner Träume ertrinken. Sam, du hattest doch noch Dynamit bei dir.
Sam Hawkens:Winnetou hat Recht. Hier diese rote Stange wird den Banditen richten, wenn ich mich nicht irre.
Sam Hawkens entzündet das Dynamit und wirft es in den Höhlengang. Nach einer gewaltigen Explosion ergießen sich die Wassermassen des Silbersee in die Höhle herab. Die Utahs erreichen zusammen mit Mary, Petterson ... den Höhleneingang. Alle sind happy.